Allergie-Saison - unser Artikel in der WIR Zeitung

Wenn nach einem langen Winter die Natur endlich wieder erwacht, die Gräser und Bäume blühen und die Insekten herum schwirren, beginnt für viele Menschen eine qualvolle Periode – die Allergie-Saison. Vor allem der Pollenflug belastet die Allergiker. Doch mit einigen Tricks und der richtigen Medikamentation lassen sich die meisten Allergien gut behandeln, sodass allergische Personen den Frühling doch genießen können!

Bei einer Allergie bewertet das Immunsystem eigentlich harmlose Substanzen, wie z.B. Pollen oder Tierhaare, als „fremd“ (das sogenannte Al- lergen). Dies passiert meist erst nach mehrmaligem Kontakt mit dem Allergen.

Es kommt zu einer Ausschüttung von Histamin, welches die typischen Allergie-Symptome auslöst: Hautrötungen, rinnende oder verstopfte Nase, Juckreiz und Rötung der Augen und eine Verschleimung und Verengung der Atemwege. Unbehandelt kann es zu allergischem Schnupfen (allergische Rhinitis) oder auch allergischem Asthma führen. Bei einer sehr starken Reaktion kann es zu einem allergischen Schock kommen – eine lebensbedrohliche Situation.

Diese sogenannte Soforttyp- Allergie wird durch Pollen (Gräser, Baum, Unkraut), In- sektengift, aber auch Haus- staubmilben und Nahrungs- mittel ausgelöst. Bei den Pollen sind Gräser-, Hasel- und Birkenpollen häufige Ursachen. Aber auch Ragweed (Ambrosia) ist hochallergen. Bereits wenige Pollenkörner pro Kubikmeter Luft reichen aus, um allergische Reaktio- nen auszulösen.

Der allergische oder anaphylaktischer Schock ist die schwerste Form der allergischen Reaktion und kann lebensbedrohlich sein. Besonders Insektengifte (Wes- pe, Biene, Hornisse) sind hier der Auslöser. Es kommt zu Schwellungen im Kehlkopfbereich und Atemnot sowie zu einem Versagen des Herz- Kreislauf-Systems.

Die Betroffenen sollten immer ein Notfall-Set mit sich führen. Dieses enthält üblicherweise drei Medikamente (Adrenalin-Pen, Antihistaminikum, Kortison), die die allergischen Reaktionen lindern.

Wird eine allergische Person von einem Insekt gestochen und Symptome eines allergischen Schocks treten auf, sollten sofort der Notarzt gerufen und die Notfallmedikamente angewendet werden!

Die Behandlung einer Allergie beruht auf 3 Säulen:

Allergen-Vermeidung, medikamentöse Therapie, Desensibilisierung.

1) Meiden des Allergieaus- lösers

– Pollenwarndienste konsul- tieren (www.pollenwarndienst.at)

– Aufenthalt in geschlossenen Räumen

– Pollenschutzgitter anbrin- gen
– Getreidefelder in der Blüte meiden

– Viel Wasser trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten
– Nasendusche anwenden
– Wäsche nicht im Freien trocknen
– Pollen nicht ins Schlafzimmer mitnehmen: Kleidung wechseln und vor dem Schlafen gehen Haare waschen.

2) Linderung der Symptome

Sind diese Maßnahmen nicht ausreichend, kommen Medikamente zur Linderung der Symptome zum Einsatz. Im rezeptfreien Bereich handelt es sich bei leichten Allergien um Nasensprays, welche die Schleimhaut stärken und/ oder abschwellend wirken. Augentropfen zur Aufrechterhaltung des Schutzfilmes und die gegen Rötung und Jucken wirken, kommen auch zum Einsatz. Oft werden diese Medikamente mit Tabletten (Antihistaminika) kombiniert, welche allergische Reaktionen im gesamten Körper abschwächen. Antihistaminika der neuen Generation wirken rund 24 Stunden, sind gut verträglich und machen auch nicht müde. Ekzeme werden mit intensiv pflegenden Cremen behandelt.

Zwei besonders wirksame pflanzliche Alternativen sind die Traganthwurzel (Astragalus membranaceus) und das Schwarzkümmelöl. Die Traganthwurzel stammt aus der TCM, ist Immunsystem stärkend und senkt die Allergie-Empfindlichkeit. Das Schwarzkümmelöl hat neben dem positiven Einfluss auf Haut und Herz-Kreislauf- system auch eine histaminsenkende und somit antiallergische Wirkung.

Auch durch den gezielten Einsatz von Mikronährstoffen können allergische Reaktionen verringert werden. Zink, Vitamin D und Vitamin C stärken die Schleimhäute und das Immunsystem. Vitamin E wirkt antientzündlich. Calcium und Magnesium reduzieren die Histaminausschüttung und setzen somit die Schwelle für allergische Reize herab. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (EPA/ DHA) schützen vor allem die Hautbarriere und die Lunge.

Wir beraten Sie hierzu natürlich gerne ausführlich bei uns in der Apotheke!

3) Bekämpfung der Ursache

Die allergenspezifische Immuntherapie („Allergie-Impfung“) bekämpft die Ursache der Allergie. Mit ihr sollte so früh als möglich begonnen werden. Dabei wird das spezifische Allergen dem Körper mittels Spritzen, Tropfen oder Tabletten in allmählich ansteigender Dosierung zugeführt. Auf diese Weise wird das Immunsystem mit der Zeit daran gewöhnt und reagiert nicht mehr allergisch.

Die Wirkung hält noch Jahre nach Beendigung der Behandlung an.

Wir wünschen allen einen schönen und beschwerdefreien Frühling!

Mag.pharm. Natalie Baldinger

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